Ich habe vor Kurzem ein Referat zum Thema Empathie und Sexualität gehalten. Ein spannendes Thema kann ich Euch sagen. Mir war gar nicht bewusst, dass wir Empathie erst ab einem Alter von zwei bis drei Jahren erlernen. Unsere Eltern und unser Umfeld leben es uns vor, wenn es darum geht, was Freude, Trauer, Lust und andere empathische Verhaltensweisen bedeuten.
Und wie tickst Du so?
Und so werden aus einigen Menschen totale Empathen, aus anderen Egoisten oder gar Narzissten. Ganz besonders interessant fand ich eine Studie, auf die ich während meiner Recherche gestoßen bin.
In dieser Studie ging es um ein Spiel zwischen Menschen, die mal weniger und mal mehr Bekleidung trugen, also mehr Haut zeigten. Tatsächlich konnte man bei Messungen von Arealen des Gehirns, die die Empathie betreffen, feststellen, dass oftmals weniger Empathieempfinden für Menschen besteht, die mehr Haut zeigen. Für Menschen, die jedoch vollständig bekleidet waren, waren wesentlich mehr empathische Empfindungen vorhanden. Sehr interessant! Was bedeutet das?
Kurz und knapp
Bekommen wir bereits in frühester Kindheit mit, dass Menschen mit weniger Kleidung einfach nicht so beachtenswert sind? Wenn ich als große Frau eine kurze Hose und ein Top tragen würde, würde ich viel Haut zeigen, schon allein wegen meiner Beinlänge. Bin ich deswegen für mein Gegenüber weniger wert, als wenn ich mich in eine lange Hose mit Pullover hülle?
Dann hat also nicht immer nur die Größe etwas mit der Abneigung anderer zu tun, sondern es könnte auch an der Art der Bekleidung liegen?
Großes Gedankenspiel
Der Gedanke lässt sich noch weiter spinnen. Könnte es mit der Empathie zu tun haben, wenn uns großen Frauen erst einmal eher Ablehnung statt Zuneigung entgegengebracht wird? Vielleicht löst ein großer Mensch eher Angst aus und eine kleine Person den Beschützerinstinkt?
Es ist jedenfalls erstaunlich, was für für eine große Rolle Empathie in unserem Leben spielt und wie sie uns im Miteinander beeinflusst. Habt Ihr Euch selbst auch schon mal dabei ertappt, wie Ihr fremden Menschen gegenüber eher kühl oder gar ablehnend / gleichgültig reagiert habt, nur weil sie oder er weniger bekleidet war? Oder weil das Gegenüber so viel größer war als man selbst?
Seit ich mich mit dem Thema Empathie und dieser Studie befasst habe, gehe ich noch bewusster mit anderen Menschen um. Manche Menschen können nichts für ihr für mich unverständliches Verhalten, denn sie sind so groß geworden und haben andere Werte und Umgangsformen vermittelt bekommen. Dies soll keine Entschuldigung sein, aber erklärt manches und lässt mich gelassener reagieren.
Sei wie Du bist
Für mich steht jedenfalls eins ganz klar im Fokus: Niemand sollte sich in eine Rolle pressen lassen, in die er nicht hinein gehört. Individuell und man selbst zu sein, ist viel entscheidender. Das Ganze gepaart mit Toleranz und gegenseitigem Respekt erleichtert den Umgang mit anderen Menschen.
Auch wer empathisch gegenüber seinen Mitarbeitern ist, hat mehr Erfolg im Berufsleben, wie sich laut einer US-Studie herausgestellt hat: https://www.gala.de/lifestyle/liebe/laut-studie--empathie-ist-die-wichtigste-faehigkeit-fuer-erfolg-22601096.html
Intelligenz und Ehrgeiz sind demnach nicht das Einzige, was zählt. Also: Zeigt her Eure (Mit-)Gefühle.
Eure Pamela